Dreams Become Things
Wechsel Garlands aktuelles Werk hört sich nach einem Neubeginn an. Es geht, wie in all seinen Arbeiten seit 1998 mit Wunder (Karaoke Kalk) zwar immer noch um Soundscapes, die in ihrer Trip-Wirkung den Raum für eine zweite Realität neben dem des direkten Alltags öffnen. But dreams become things. Die synthetische Welt von Flächen oder Clustern, sowie die Einflüsse zeitgenössischer Musik werden in diesem Album auf klare Weise einer Klangwelt gegenübergestellt, die den analogen, den akustischen Klang auf angenehm unverbastelte Weise neben den der typischen Wechsel-Garland-Träume stellen. Diese „samples“ kommen einem neu und gleichzeitig auf unanstrengende Weise trotzdem erkennbar vor. Sie schaffen den Sprung vom reinen Zitat zur Erfindung von Zitaten. Doch geht es Garland nicht nur um Klang als Ästhetik, sondern um eine Art De-Chiffrierung von Klang- und Bedeutungstraditionen. Um die Rückeroberung von Ursprung und Wirkung. Die rhythmische Struktur, transparent gehalten, hilft einem dabei, die Musik weniger zu denken, als sie vielmehr direkt in die Blutbahn aufzunehmen. Die Grenze zum Pop verschwimmt dadurch streckenweise, doch vermittelt dies ein Aufbrechen aus dem rein Konstruktiven, Intellektuellen hin zu einer Art weiser Einfachheit …Diese Arbeit bewegt sich damit auf etwas zu, was den gegenwärtigen Stand der Dinge in die eigene von Zeit losgelöste Formsprache zu übersetzen vermag. Sie gibt den Flow für eine Realität, die die politische und ästhetische Polemik hinter sich lässt und trotzdem in ihrer immer wieder durchschimmernden Dunkelheit alles Zweifeln integriert.
Wechsel Garland
Dreams Become Things
Hrsg. von Jörg Follert
Deutsch / Englisch
Vinyl, 2 Seiten, 30 min
978-3-942680-17-2
17,50 €
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